Wo müssen wieviele Rückmelder eingebaut werden?

Diese Frage wird in Modellbahn-Foren oft gestellt. Eine allgemein gültige Antwort darauf gibt es jedoch nicht. Die Anzahl, die Position und die Länge von Rückmeldern hängt einerseits von der eingesetzten Software ab, andererseits auch davon was man gerne erreichen möchte. Der Eine möchte möglichst viel Züge gleichzeitig und mit kurzen Zugfolgezeiten fahren lassen, der Andere möchte lieber, dass die Züge langsam beschleunigen und verzögern, der Dritte möchte ein möglichst punktgenaues Anhalten weil sonst die Züge nicht in den Bahnhof passen. Alle gewünschten Szenarien erfordern ein anderes Konzept von Rückmelderplatzierung. Weiter kommt hinzu, dass wie schon erwähnt nicht jede Software gleich mit den Rückmeldern umgeht. Es gibt Software, die ermöglichen ein Einmessen von Loks, einige können virtuelle Rückmelder handeln.

Unter Automatikbetrieb habe ich beschrieben, wie ein Automatikbetrieb grundsätzlich funktioniert. Auf dieser Seite wird auf diesen Infos aufgebaut.

Bezüglich Rückmelder ist immer mindestens ein Rückmelder pro Block erforderlich. Ausgehend davon dass die Zugspitze, bzw. die Lok vom Rückmelder erkannt wird, muss der Rückmelder so platziert werden, dass der Zug von der letzten Weiche bis zum Rückmelder komplett Platz hat. Hinter dem Rückmelder muss jedoch noch so viel Platz bis zur nächsten Weiche gelassen werden, wie der Zug zum Anhalten benötigt. Je nach Geschwindigkeit und Masse können das gut und gerne 30-40cm sein. Daraus folgt, dass ein Bahnhofsgleis (und damit ein Block) schnell mal 0.5m länger sein muss als die Züge, die darin anhalten sollen.

Da auf Modellbahnen der Platz meistens knapp und damit die Bahnhofsgleise eher zu kurz sind, wurden verschiedene Konzepte zur Verkürzung der benötigten Blocklänge entwickelt:

Eine Möglichkeit ist, bis zu drei Rückmelder zu platzieren. Am Anfang, in der Mitte und am Ende des Blockes. Beim ersten Rückmelder wird der Zug auf die halbe Geschwindigkeit gedrosselt, beim Zweiten auf Kriechgeschwindigkeit und beim Dritten wird dann ganz angehalten. So ist es möglich, dass Züge auf den cm genau anhalten. Die meisten Softwaren ermöglichen auch nur zwei oder sogar nur einen Rückmelder anzugeben, und halten den Zug an, sobald dieser ausgelöst werden. Weniger Rückmelder ist zwar günstiger, erfordert aber längere Gleise, da die Züge eine Weile haben, bis sie stehen..

Eine weitere Möglichkeit ist, der Software die exakten Fahreigenschaften beizubringen. Dies geschieht üblicherweise über eine Einmessfunktion in der Software selbst. Die Software kennt dadurch die Charakteristik der Lok und kann diese damit auch sehr exakt steuern. So wird es möglich, dass alle Loks auf wenige cm genau gleich weit hinter dem einzigen vorhandenen Rückmelder zum stehen kommen. Diese Möglichkeit bieten aber nicht alle Programme und wenn, dann oft nur in der teureren Experten-Version.

Weiter verkompliziert das Platzieren von Rückmeldern der Wunsch kurze Züge in der Mitte eines Bahnsteiges anhalten zu lassen, während die langen Züge ans Ende des Perrons fahren müssen. Oft kann dies nur durch zusätzliche Rückmelder realisiert werden.

Fazit

Wie schon Eingangs erwähnt: Die Platzierung von Rückmeldern ist von vielen Faktoren abhängig. Eine allgemein gültige Aussage kann nicht gemacht werden, sondern muss immer auf eine konkrete Anlage bezogen sein.

Siehe auch