Privater Besuch bei Jakob Menzi am 28. Dezember 2014
Der Götti von einem meiner Jungs hat uns ermöglicht die private Modelleisenbahnanlage von Jakob Menzi zu besichtigen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Vermittlung und auch ein ebensolches an Jakob Menzi (im folgenden Köbi genannt), der uns den Besuch dieser eindrucksvollen Anlage ermöglicht hat!
Die Modelleisenbahnanlage von Köbi beeindruckt als erstes mit ihrer schieren Grösse. Mit 10 auf 4 Meter ist der Modelleisenbahnraum auch recht grosszügig für eine private Anlage. Gemäss seiner Aussage hat er zuerst den Modelleisenbahnraum geplant und erst anschliessend den Rest des Hauses darum herum. Auf dem Bild ist im Vordergrund die Ortschaft Brandstett mit Bahnhof und Betriebswerk zu sehen.
Die sowieso schon sehr grosszüge Anlage wird durch einen genialen optischen Trick noch viel grösser: Die Anlage verfügt als Hintergrund über ein Halbrelief. Dadurch erscheint der nur wenige Zentimeter tiefe Hintergrund als richtige und weitläufige Landschaft und hat entspreichend exakt dasselbe Erscheinungsbild wie die Anlage selbst. Ein Trick, den ich mir für meine eigene Anlage merken sollte. Rechts vorne ist nochmals das Gleisvorfeld von Brandstett zu sehen. Links und hinten rechts gibt es jeweils nochmals je einen Bahnhof mit je vier Gleisen. Jedes Bahnhofsgleis kann einen Zug von zwei Metern Länge aufnehmen.
Die Anlage verfügt über drei Schattenbahnhöfe mit je neun Abstellgleisen. Die Schattenbahnhöfe sind zum jetzigen Zeitpunkt nur manuell bedienbar. Im Gegensatz dazu kann der sichtbare Teil der Anlage mit Traincontroller automatisch gesteuert werden. So können gleichzeitig bis zu sechs Züge verkehren.
Obwohl die Anlage über 41 Bahnhofsgleise verfügt (der Schattenbahnhof mitgezählt) haben nicht alle Loks und Züge auf der Anlage Platz. Eine ganze Reihe Rollmaterial steht in der Vitrine. Vorwiegend analoge Loks, welche auf der Anlage gar nicht verkehren können.
Nicht ohne Stolz präsentiert uns Köbi die selbst gebaute Kommode, in der nochmals jede Menge Wagen versteckt hällt.
Im Bild zu sehen die Einfahrt des Glarner Sprinters in Brandstett. Der Gleiswechsel sieht nicht sonderlich ästhetisch aus. Ich hatte auch den Eindruck, dass Köbi heute mit schlankeren Weichen und mit grösseren Radien planen würde. Auf seiner Anlage sind Wagen über 28 Zentimeter länge tabu, Radien und Tunnelportale lassen dies nicht zu.
Eine fertige Alp-Szene. Die Anlage ist vielerorts gespickt mit echten Steinen, was der Anlage einen authentischen Eindruck verleiht. Auch sind in diesem Anlagenteil die Gleise fertig eingeschottert. Fehlt nur noch die Oberleitung.
Eine schöne Fels-Szene, mit vorbildlicher Bemalung und sauberer Begrünung. Fehlen nur noch die Kletterer.
Auch auf dieser Anlage wird gestorben. Also darf ein Friedhof nicht fehlen.
Eine sauber gestaltete Hauptstrasse, wie ich sie mir in sehr ländlichen und ÖV-mässig schlecht erschlossenen Gebieten vorstelle: Viele Parkplätze, keine Velostreifen, keine Fussgänger. Immerhin, das Trottoir und der Fussgängerstreifen sind schon da. Wer weiss, vielleicht haben sich die Leute gerade in der Gartenbeiz des Stammlokals getroffen (links) und diskutieren über eine Initiative für den Langsamverkehr...
Eine schöne und aufwändig gestaltete Szene vor dem Kurhaus. Man beachte die Rabatten und Blumen an den Fenstern.
Traute Zweisamkeit. Begrasung und Felsen passen auch. Solche Szenen machen meiner Meinung nach eine Modelleisenbahn aus.
Eine weitere einfache Szene: Ein Traktor und ein Zaun an einer Bahnlinie. Der Traktor kann käuflich erworben werden. Der Feldweg, das hohe Gras und der Zaun müssen aufwändig in Handarbeit erstellt werden. Und nur damit wirkt der Traktor authentisch.
Fazit
Jakob Menzi hat eine hervorragende Modelleisenbahnanlage mit zuverlässigem Automatikbetrieb erschaffen. Da und dort gibt es noch viel zu erledigen, aber bereits jetzt gibt es sehr viel interessantes zu sehen. Viele kleine Details sind mit hohem Niveau umgesetzt worden. Aber auch der Betrieb auf der Anlage beeindruckt. Köbi, ich wüsche dir weiterhin viel Freude an deinem Hobby und kann nur sagen: Weiter so!