Lokumbau BR 89 von Märklin

Die BR 89 war bei Märklin bei vielen Startpackungen dabei. Entsprechend oft wurde diese Lokomotive verkauft und ist auch oft in Auktionen auf ebay und ricardo anzutreffen.

Die Lokomotive wurde über viele Jahre und mit unterschiedlicher Bauweise verkauft. Mir liegt hier ein Modell mit einem kleinen Scheibenkollektormotor vor.

Der Umbau der BR 89 ist mein erster Umbau auf Digital. Verwendet habe ich dazu ein LokPilot v4.0 von ESU mit dem passenden Permanentmagneten, auch als Digital-Set 2 erhältlich.

Hier das noch ungeöffnete Modell, das umgebaut wird.

 

Nach dem öffnen sieht man links den elektromechanischen Fahrtrichtungswechsler und rechts den Allstrommotor mit der Feldspuhle um den Stator.

 

Fahrtrichtungswechsler, Anker, Stator mit Feldspule und Motorschild sind bereits ausgebaut. Zum Ausbauen habe für den Ausbau das Rad entfernt, da mir dieses in den Weg gekommen ist. Ich empfehle dies nicht nachzumachen, da ein gleichwertiger Presssitz nicht mehr erreicht werden kann. Das Entfernen von Motorschild und Feldspule sollten auch ohne Entfernen des Rades möglich sein.

 

Der Fahrtrichtungswechsler wird gegen den Decoder - hier ein LokPilot v4.0 - und Drosseln ersetzt. Der Stator mit Feldspuhle wird gegen einen Stator mit Permanentmagnet getauscht. Der Allstrommotor wird damit zu einem Gleichstrommotor umgebaut.

 

Nicht sehr gut zu erkennen: Der Motorschild hat vom neuen Stator ca. 2mm Abstand. Dies konnte behoben werden indem die schützende Kunststoffschicht des Stators etwas mit einer Feile bearbeitet wurde.

 

Nach dem Einbau des neuen Stators mit Permanentmagnet lohnt sich ein Test, ob der zu Gleichstrom umgebaute Motor auch wirklich läuft.

 

Inzwischen ist der Decoder provisorisch eingebaut. Isolationen und Schrumpfschlauch sind noch weggelassen. Trotzdem lohnt sich ein erster Test: In meinem Fall war der Motor noch verkehrt herum angeschlossen, die Lok fuhr rückwärts.

 

Das sieht doch schon viel ordentlicher aus!
Ein Problem besteht beim vorliegenden Modell jedoch: Das Lämpchen des Spitzensignals sind gegen Lokmasse geschaltet anstatt gegen die Decodermasse. Dies erzeugt ein unschönes Flackern des Spitzensignals.
Die Lok hatte nie einen Entstör-Kondensator über den Motor eingebaut. Hier müsste man noch einen 1nF Kondensator zwischen den Motoranschlüssen einbauen um die aktuelle EMV-Gesetzgebung zu erfüllen.

 

Bis die Lok dann wirklich wie abgebildet die Runden drehen konnte sind noch vier Stunden verstrichen. Die dürftigen Platzverhältnisse haben mir doch noch einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Als erste Versuchslok für den Umbau würde ich die BR 89 jedenfalls nicht mehr nehmen, es gibt andere Loks mit mehr Platz im inneren.

 

Da die Lok die Lampen gegen Lokmasse geschaltet hat, war die Beleuchtung lediglich als Flackern sichtbar. Ich habe deshalb die Originalbeleuchtung mit LEDs ersetzt und dabei der Lok auch hinten eine Beleuchtung für die Rückwärtsfahrt spendiert. Die LEDs konnte ich nun gegen die Decodermasse anstelle der Lokmasse schalten. Das Flackern ist somit verschwunden.
 
Der bereits stark in Mitleidenschaft gezogene Schleifer habe ich mit einem Flüsterschleifer im Selbstbau wieder fit gemacht.

Fazit: Das Laufverhalten der Lok hat sich in mehrfacher Hinsicht verbessert. Das gehüpfe beim Richtungswechel im Analogbetrieb ist weg. Das Knurren währen der Fahrt ist weitgehen verschwunden. Und das Licht ist nun Fahrtrichtungsabhängig ein oder ausgeschaltet, bzw. im Digitalbetrieb auch schaltbar. Alles in allem: es hat sich gelohnt.