Kurzgekoppelt: Meine Erfahrungen mit verschiedenen Kurzkupplungen
Nicht alle schweizer Vorbilder werden von Märklin auch als Modell hergestellt. So kommt es vor, dass sich Märklin-Fahrer auch bei anderen Herstellern umsehen, um die gewünschten Modelle erstehen zu können. Märklin hat mit ihrer Kurzkupplung ein technisch gutes Produkt auf dem Markt. Jedoch hat eben diese Kurzkupplung ein Problem: Sie kommt zu weit nach oben. Märklin hat das gelöst, indem Puffer und anderes im Weg stehendes etwas nach oben verschoben wurde. Andere Hersteller nehmen jedoch verständlicherweise keine Rücksicht auf diesen märklinschen Umstand und bauen die Modelle schön gemäss Massstab. Dies verunmöglicht bei vielen nicht-Märklin Fabrikaten die Nutzung der Märklin Kurzkupplung.
In meiner Sammlung hatte ich bereits diverse Niederflurwagen der Rollenden Landstrasse (RoLa) und auch die passenden Loks. Was mir aber fehlte war der passende Begleitwagen. Diesen habe ich bei Liliput Bachmann im Sortiment gefunden und auch als Occasion in top Zustand ersteigern können. Neben einem routinemässigen Achstausch stellte sich aber bald die Frage der Kupplung, denn die Märklin Kurzkupplung passte zwar in den NEM-Schacht, sie liess sich dann aber nicht mehr bewegen oder koppeln...
Daraufhin habe ich mir die Kupplung etwas genauer angesehen und festgestellt, dass der Bügel (und genau der war ja zu weit oben, bzw. hinten) relativ einfach und zerstörungsfrei ausgehängt werden kann.
Im Bild vorne die beiliegende Standard-Kupplung, am Begleitwagen die bearbeitete Märklin-Kurzkupplung, davor der entfernte Bügel und hinten der Niederflurwagen mit fester Märklin Kurzkupplung (ohne NEM-Schacht).
Werden nun die Wagen zusammengehängt wird immer der Bügel des RoLa-Wagens für die Kupplung verwendet. Dass der Bügel am Begleitwagen fehlt ist für die Koppelsicherheit nicht relevant. Die Kupplung hat aber ohne den Bügel genügend Spiel und verhängt sich nicht an den Puffern oder anderem im Weg stehendem.
Kurzgekoppelt: Weitere Kurzkupplungen, die bei mir im Einsatz sind
Bei den Märklin Personenwagen verwende ich bis jetzt ausschliesslich die stromführenden Kurzkupplungen von Märklin selbst (Art.-Nr. 7319). Sie sind zuverlässig und seitlich sehr knicksteiff, in der Höhe geben sie zum Glück sehr gut nach, auch eine Torsionsbelastung (z.B. wenn ein Wagen kippt) verkraften sie gut.
Leiter sind die Wagen und Kupplungen nur für eine einpolige Verbindung ausgelegt.
Bei anderen Herstellern als Märklin - im Bild sind die Roco Doppelstockwagen der SBB - verwende ich die stromführenden Kupplung von Roco (Art.-Nr. 40345) und bin sehr zufrieden damit. Es ist eine starre Verbindung und kann vier elektrische Pole übertragen. Meine weiteren, zukünftigen elektrischen Kupplungen werden alle von diesem Typ sein.
Auch kurz getestet habe ich die vierpoligen Kupplungen von Viessmann (Art.-Nr. 5071, bzw. baugleich von Tams 71-00041-02/SK-4). Die Kupplungen machen mir wie die Roco-Kupplungen einen sehr guten Eindruck und sind auch preislich ebenbürdig. Dass ich mich für die Roco-Kupplung entschieden habe war Bauchgefühl und ist nicht auf objektive Kriterien zurück zu führen.
Vorgesehen als feste, trennungssichere Verbindung bei Güterwagen habe ich mir ein Pack Kupplungstangen von Liliput besorgt (Erhältlich als Ersatzteil mit Art.-Nr. L939109). Für die normale NEM Kupplungsaufname hat sie etwas zu viel Spiel (ca. 1mm jede Seite). Ich hab mich deshalb noch nicht dazu überwinden können diese im grossen Stiel einzubauen. Zuerst möchte ich noch die Kupplungsdeichsel von Brawa (Art.-Nr. 2250) testen.
Sehr schnell wieder rausgeworfen habe ich die zweipoligen Kupplungen von Viessmann (Art.-Nr. 5048, bzw. baugleich von Tams 71-01021-02/SK-2). Teilweise waren die Kontakte schon vor dem Auspacken abgebrochen. Die Kontakte sind mir teilweise beim Kuppeln verbogen. Über die Märklin K-Weichen sind die Kupplungen teilweise nicht gekommen ohne an den Pukos anzuhängen, was mir manchmal den ganzen Zug von den Gleisen gewischt hat.
Dass die Kupplungen vorentkuppelbar und mit Fleischmann Profi Kupplungen kuppelbar sind war dann nur noch Nebensache.